
Heute war ein miserabler Tag. Vom Augenblick, als ich meine Augen auf machte, kam schon die erste Enttäuschung - zu spät aufgestanden. Zweitens ich habe von Freitag bis Samstag spät abends für meine Arbeit den Umgang mit der neuen Software geübt und hatte vor mich heute zu belohnen. Ich wollte meinem Hobby nach gehen. Das wurde nichts. Aus diversen Gründen bin ich seit zweiter Kalenderwoche 2024 zu meinen Eltern gezogen. Also folglich war die Situation.
Ich bin zu spät aufgestanden.
Am Frühstücktisch habe ich erzählt das ich die letzten zwei Tage an der Software an einem Übungsteil gearbeitet haben. Die Sekunde darauf kamen Kommentare meiner Eltern entlang der Linie - Hat sich das gelohnt? Wars das Wert? Kannst du Geld mit dem Teil machen? Mach doch lieber XY... usw. - Wow, hat sich der Kotzer eingestellt.
Ich wollte mich in mein Hobby schmeissen. - Nein. - Gäste kommen zum Mittagessen. Ich bin noch nicht richtig eingerichtet und bin am Esszimmertisch eingerichtet. Das Mittagessen wird Minimum 1.5h in Anspruch nehmen. Ich muss das sitzen. Meine Schwester kam noch früher- die liess mich nicht in Ruhe.
Nach dem Essen war der Tisch ewig besetzt, dann gingen sie spazieren und kamen mit der Familie meiner ältesten Schwester zurück und wieder war alles besetzt.
Dann wollte ich mich halt dazu gesellen. Kein Platz am Tisch. Wollte Kaffee machen, Kaffeesatz war voll, wollte es leeren, habe gefragt wo es hin kommt, Meine Mutter und älteste Schwester diskutieren das in Österreich der Kaffeesatz den Abfluss runter geschüttet wird um die Rohre zu putzen, ich steh daneben will nur einen Kaffee, irgendwie habe ich dann einen Kaffee in der Hand, nehme meine Schüssel mit Eis, die Leute am Tisch sitzen anders immer noch keinen Platz, sitze aufs Sofa, esse mein Eis - das selbstgemachte Zitronensorbet ist sooo gut- trinke meinen Kaffee, gebe es auf mich dazu gesellen und das ich an meinem Hobby arbeiten kann und zieh mich in mein Zimmer zurück und lege mich ins Bett und zippe durchs Handy.
Nach einer Mischung aus Dösen und Videos bzgl. meinem Hobby kommt sich die Freundin von meinem jüngsten Bruder verabschieden. Der Gast ist weg, die Familie meiner Schwester ist weg. Ich gehe an den PC, um Material fürs Hobby auszudrucken. Meine Mutter kommt stresst das sie jetzt an den PC will. Das Internet funktioniert wieder mal nicht. Und die Ortschaft ist in einem Funkloch. Man kann meine Eltern nur über WhatsApp oder Internetanrufe erreichen.
Ich habe meine Sachen gepackt und bin in meine Wohnung gefahren. Auf der Fahrt habe ich einen Youtuber eingeschalten und habe ihm für eine Stunde zugehört. Zu Hause habe ich erstmal was getrunken, die Spuren letzter Woche aufgeräumt. Mich entschieden mein Zimmer aufzuräumen. Folglich erstmal 45 Minuten verschwendet. Dann doch angefangen und einen Bruchteil Ordnung hineinbekommen.
Ich bin voller Wut, Abneigung, Widerstand. In einem Tunnelblick gefangen und auf mich selbst fokussiert. Ich hasse mich für all diesen inneren Tumult, für die Rage, eine Sturmflut an negativen Gedanken und Selbstvorwürfen, die in mir tobt. Wenn sie vorbei ist, ist nichts als Öde, Traurigkeit und Resignation übrig. Das Internet Tiktok, YT, uvm. überdünkt dies und stösst kurzfristige Regungen an. Deshalb schlafe ich oft mit dem Handy ein, weil ich die Dunkelheit im Raum und die Regungslosigkeit im Inneren nicht aushalte.
Mit Abstand - mental und physisch - konnte ich mein Verhalten und innere Haltung reflektieren. Ich bin zu meinen Eltern gezogen, um meine Muster zu durchbrechen und neue Reaktions-/Handlungsmuster aufzubauen. Ich hatte aber einen riesen inneren Widerstand. Mir ist ein Podcast untergekommen, in dem ein Teil vom Hirn Gegenstand der Diskussion war. Dieser Teil vom Hirn wird grösser je mehr man tut, was einem Widersteht, worauf man keine Lust hat und Willenskraft einsetzen muss. In Leuten, die ein Leben führen mit vielen Widerständen, Herausforderungen und ihren Innerenschweinehund überwinden, ist dieser Teil vom Hirn deutlich sichtbar grösser. Ich habe mir nur gedacht- ich will das Ding so gross wie möglich haben. Aber dafür muss ich meinen Innerenschweinehund überwinden.
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